2006 hat Meune erstmals am Berliner Frauenlauf teilgenommen -
   gemeinsam mit ihrer Schwester - und war restlos begeistert.
   Dieses Jahr sollte es also eine Wiederholung geben.
   
   Veranstalter ist der
   SCC Berlin (Sport Club Charlottenburg),
   der auch für den Berlin-Marathon,
   vertreten durch die SCC-Running Events GmbH verantwortlich zeichnet (mit dem
   25 km-Lauf hat der SCC übrigens nix zu tun, den organisiert ausschließlich der
   Berliner Leichtathletikverband).
   Gelaufen wird im Gegensatz zu den anderen durch den SCC organisierten Läufen nicht auf
   Stadtstraßen, sondern auf Spazierwegen im Tiergarten. Lediglich der Start- und Zielbereich
   sowie ein Streckenkilometer liegen auf der Straße des 17. Juni,
   
   drum herum natürlich
   auch Toiletten, Umkleidezelte, Verpflegungs- und Getränkestände,
    Bühne und sonst noch alles, was bei solchen Veranstaltungen für einen reibungslosen
   Ablauf notwendig ist.
   Auch das traditionelle Warm-Up findet  auf dem Startgelände statt. Unter professioneller
   Anleitung ist den Frauen bald so warm, dass nun auch die letzten Regenjacken und Fleece-Shirts
   an den Straßenrand zu den wartenden Männern, Kindern und sonstigen Angehörigen fliegen,
   die sich für die nächste Stunde als Packesel und Gepäckaufbewahrung nützlich machen dürfen.
   Der  10 km-Lauf ist das Highlight der ganzen Veranstaltung, Start ist um 18.00 Uhr,
   um 14.30 Uhr beginnt aber schon das restliche
   sportliche Programm mit 10 km Walking, Bambinilauf, 5 km-Fun-Run mit und ohne Zeitnahme,
   5 km Walking. Eine Gruppe nach der anderen wird auf die Strecke geschickt und zieht
   ihre Runden über die aufgeweichten Tiergarten-Wege.
   
   
Das Wetter ist durchwachsen,
   in unregelmäßigen Abständen gibt es immer mal wieder kräftige Schauer,
   zwischendurch scheint dafür zum Ausgleich auch für ein paar Minuten die Sonne.
   Oder auch nicht. Am Sonntag hatten wir mehr Glück mit Petrus. 
    Der Start des Hauptlaufes ist trocken, der feuchtere Teil trifft uns nach 10 Minuten.
    Die laufenden Frauen im Tiergarten finden es gut, es gibt Erfrischung von oben.
    Wir anderen stehen am Zieleinlauf und spannen unsere Schirme auf, sofern wir
    einen solchen zur Hand haben. Gleich haben die schnelleren Läuferinnen
    ihre erste Runde von 3,5 km hinter sich. Sie kommen hier vorbei und dann geht's
    auf die fast doppelt so lange zweite Tour durch den Park.
    
    Die ungleiche Teilung der Strecke ist Absicht, so soll verhindert werden,
    dass die führenden Läuferinnen auf die Letzten auflaufen.
    Der Berliner Frauenlauf ist der teilnehmerstärkste in ganz Deutschland,
    fast 4300 Teilnehmerinnen sind allein in der "Königinnendisziplin" 10 km unterwegs. 
      Der Start in zwei Blöcken zog sich über mehrere Minuten hin.
     Die Gasse zwischen den
    applaudierenden Männern ist relativ schmal, die Wege im Tiergarten sind es auch.
    Die Erste geht nach 11 Minuten auf ihre Schlussrunde, auf die Letzte warten wir
    über eine halbe Stunde. Sie wird sogar
    noch auf der Zielgeraden überholt von
    Sabrina Mockenhaupt, die nach 2005
    hier zum zweiten Mal gewinnt, eine Woche nachdem sie sich in Zeulenroda
    den Titel der deutschen Meisterin gesichert hat. In 34:42 und drei Minuten
    vor der Zweitplatzierten Claudia Tutsch ist der Sieg völlig ungefährdet.
    
    Meune hat auch gewonnen. Nachdem Schwesterchen noch in der ersten Runde wegen Magenschmerzen
    das Rennen abgebrochen hat, lief sie ungebremst ihr Tempo und hat den Höhepunkt des Tages
    bis zum umjubelten Schluss genossen,  in 1:00:42, etwas schneller als 2006.
    Beschenkt wurde sie reichlich: die Finisher-Medaille, ein Funktions-Shirt und
    eine Tasche des Hauptsponsors AVON mit allerlei Schminke, Duschgel und Tüdelkram.
    Und es möge niemand sagen,
    mit einer Zeit von etwas über einer Stunde könne man hier keinen Blumentopf gewinnen -
    es war tatsächlich einer in der Tüte!
    Das Alles für 11,- Euro Startgeld, von denen ein Euro noch als Spende an die
    Berliner Krebsgesellschaft e.V. abgezweigt wird, zur Unterstützung im Kampf gegen Brustkrebs.
    Einen weiteren Euro pro Teilnehmerin spendet AVON für den gleichen Zweck.
    Ich kenne keinen Lauf, bei dem man für so wenig Startgebühr so viel mit nach Hause nimmt,
    und gleichzeitig noch für die Behandlung und Hilfe kranker Menschen
    eine so hohe Summe zusammen kommt. 

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