Laufgedicht

Auf, auf, die Schuh' geschnürt,
denn schlanke Taille ziert:
zehn Kilometer Joggen,
vorbei an Rind und Roggen!

Den Körper gut durchbluten,
schön langsam, nur nicht sputen -
das macht die Muskeln fit,
den Brägen und den Schritt.

Da kommen Geistesblitze,
mein Hirn erdenkt sich Witze
und Assoziationen,
die das Notieren lohnen.

Vom Wegesrand auf Schnipseln
die ersten Worte kritzeln -
so manches find ich wichtig,
die Zettel füll'n sich sichtlich.

Dann strömen ganze Zeilen -
nun schnurstracks heimwärts eilen!
Im Geist wird mitgeschleppt:
Thema, Schema, Konzept.

Kurz vor den letzten Hecken
noch schnell das Versmaß checken;
"Trarii-traraa-traröööt
der Reim ist mir zu blöd!"

Daheim in nassgeschwitzten Hüllen
ganz schnell ein Din A4-Blatt füllen
bis der Gedankenschwall versiegt
und dies hier fertig vor mir liegt.
Streng schickt die Liebste mich zum Duschen -
ich steig aus Hose, Hemd und Puschen,
Warmwasser braust jetzt volles Rohr,
das Werk klingt nach im nassen Ohr:

Wort, Zeile, Strophe, Komma, Strich
und fertig ist das Laufgedicht      ;-)


© 25. März 2008 Kalibudeno

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